Weit mehr als 50.000 Menschen waren laut Polizeibericht zum Jahreswechsel in unserem Einsatzgebiet auf der Straße – viele nicht ganz nüchtern, oft mit Raketen und Böllern unterwegs und nicht selten mit nur so halbwegs klugen Ideen. Entsprechend viel Arbeit gab es auch dieses Jahr wieder in der Silvesternacht für uns.
Als Freiwillige Feuerwehr sind wir aufgefordert, Silvester von mindestens 19 Uhr bis 7 Uhr morgens einsatzbereit zu sein. In diesem Jahr haben 14 Kameraden auf die eigene Silvesterparty verzichtet und sich um 17 Uhr an der Wache getroffen. Buffet, Gesellschaftsspiele, Kicker und Fernseher standen bereit – aber dafür blieb dann gar nicht so viel Zeit.
Vom brennenden roten Mülleimer zum PKW-Brand
Zwischen 19 Uhr und 6 Uhr wurden wir insgesamt 11 Mal alarmiert. Darunter zu einigen Kleinigkeiten, die wir schnell bewältigen konnten: brennender Unrat in der Neustadt, auf der Großen Bergstraße und am Altonaer Rathaus, brennende rote Mülleimer in Altona-Nord und auf der Promenade am Fischmarkt. Schon spektakulärer sehen für Passanten brennende Müllcontainer aus. Dieses Jahr mussten wir dafür im Karolinenviertel und am Großneumarkt tätig werden.
Glück hatten die Bewohner einer Wohnung in der Altonaer Altstadt. Nach einer kleinen Party zuhause waren sie noch weitergezogen, hatten aber ein Fenster offen gelassen. Durch dieses Fenster flog offenbar eine Rakete in und dann durch die Wohnung, der Rauch löste den Heimwarnmelder aus, Brandgeruch alarmierte die Nachbarn. Wir mussten in Absprache mit der Polizei die Wohnungstür gewaltsam öffnen – konnten dann aber Entwarnung geben.
Ein häufiges Problem: Schlecht geparkte Autos
Weniger Glück hatten dagegen zwei Autobesitzer ebenfalls in der Altonaer Altstadt. Schon die Anfahrt gestaltete sich für uns schwierig: In der Straße waren so viele Autos falsch oder schlecht geparkt, dass wir teils nur im Schritttempo vorankamen. Ziemlich mühsam. Als wir die Einsatzstelle erreichten, erwarteten uns zwei Fahrzeuge im Vollbrand. Wir konnten beide Fahrzeuge löschen und die nebenstehenden Autos noch retten. Man kann aber nur jeden erinnern, sich beim Parken immer zu fragen, ob die Feuerwehr noch durchkommt. Es kann da auch um Menschenleben gehen.